An einem warmen Sommertag fuhr ich mit meinem bunten Farbenkoffer auf die Reichenau. Simone und ihr 3jähriger Bube standen im Hof als ich ankam. Simone mit ihrer runden Glückskugel in der 35.Woche, was super ist für eine Bauchbemalung und Henry, ein blonder Junge mit wonnigem rundem Gesicht in ausgefransten Latzhosen und einer riesen Gießkanne in der Hand mit Murmeln drin. Hinter dem Haus ein Garten, ein Gelände was seinesgleichen sucht mit einer großen Birke, überall Wiese, ein Gewäschshaus und ein wundervolles leuchtendes Sonnenblumenfeld. Was wir malen wollen, war uns dreien ziemlich schnell klar. Im Wohnzimmer breitete Henry meine für ihn mitgebrachten großen Papierbögen aus und beschäftigte sich so eine ganze Weile mit seinen Farben. Er zog seine Malerschürze an und ließ seine Mama entspannen. Ich malte Simone eine leuchtende große Sonnenblume und mit Henrys zusammen enstand wenig später ein wundervolles Gemeinschaftsprojekt. Ich durfe eine zauberhafte Zwiesprache beobachten mit seiner Mutter und mit seinem Geschwisterchen, er malte mit soviel Zart-sein, Nah-sein, Neugierig-sein, Ernst-sein, Still-sein, Vertraut-sein dass ich noch heute davon tief beeindruckt bin. Im Garten machten wir Fotos und hatten eine ganz heitere Zeit zusammen mit Blätterrauschen, Eistee, Bienensummen, Bobbycar, Traktor, Sonnenblumen, Willkommenheissen....Ich fotografiere diese ganzen Momente, weil ich den Wert dieser Erinnerungen kenne, es erfüllt mich mit Freude diese Erinnerungen zu schaffen. Erinnerungen an goldene Kindheitstage, die einen immer durch das Abenteuer Elternsein tragen. Diese Vorstellung, daß etwas bleibt, woran sich unsere Erinnerung festhalten kann, das treibt mich an. So können wir ein Stückchen dieser Zeit mitnehmen in die Zukunft, wenn die Kinder groß sind und in die Welt gezogen sind.
Sammelt viele viele Momente mit euren Kindern. Werdet zu Momentesammler und Momentesammlerinnen mit ihnen. Denn das ist, woran wir uns erinnern werden.