Im Kunstgeschehen erlebe ich immer wieder Menschen, denen es sehr wichtig ist, dass sie eine bestimmte Maltechnik lernen. Sie möchten total gerne Maltechniken können.
Woher kommt das heutzutage, dass der Mensch das große Bedürfnis hat, alles mit solchen meistens sehr hippen Namen können zu wollen?
Pouring-Art-Dekor-wet-in-wet-art-style-moving-painting
Bei den Frisuren ist es übringes genauso:
regelmäßig hört man im Frieursalon, ob einem ein
flying-butterfly-air-cut geschnitten werden kann.
Das ist schon witzig. Das ist ein Phänomen, was sich auch durch vieles heutzutage durchzieht.
Auch beim Frühstück!
Strawberry-overnight-oat-chia-hanföl-roasted-highprotein-extra-porridge
Alles schön und gut aber jeder, der schonmal so ein Frühstück hatte weiß, danach hat man vorallem Hunger.
Und so ist es auch beim Malen.
Von der Technik allein wird kein Mensch satt. Malen, das ist die Einladung, die Gelegenheit in sich selbst einzutauchen und dabei muss auf der Leinwand gar nicht immer alles einen Sinn machen, es gibt Dinge im Leben die dürfen ja tatsächlich einfach auch nur ziemlich viel Spaß machen.
Und warum es nicht einfach halten?!
Warum soll etwas nur dann gut und richtig sein, wenn es einer bestimmten korrekt ausgeführten Technik entspricht? Es gibt kein besseres Beispiel als Kunst, wo der Mensch sich befreien darf von all diesen Glaubenssätzen, dass man etwas, das so und so nachher aussehen muss zustande bringen muss, um ein schönes Bild zu haben.
Ein Bild kann rabenschwarz sein und es ist heaven für einen.
Toast, nicht rabenschwarz natürlich, oder Brot, was gibt es für ein besseres Frühstück als ein Butterbrot?! Ein Butterbrot für den kleinen Hunger oder drei Butterbrot für den großen Hunger. Es gibt soviele Sorten und es gibt soviele Variatioenen dazu, außer der Butter: ein gesalzenes Butterbrot, Schnittlauch, Marmelade...es macht beim Essen und beim Malen oft zufriedener und glücklicher, wenn man die Dinge einfach hält.
Einfach und unkompliziert. Ehrlich wie ein Butterbrot. Wesentlich und sehr sattmachend. Innen im Menschen.
Wenn wir etwas geschaffen haben, ausgedrückt haben im Malen, was in uns selbst lebendig ist, dann ist man tief zufrieden mit seinem Bild. Es ist absolut unabhängig von einer Maltechnik. Und dieses Geschehen, diese Reise im Malen ist auch immer wieder das Geschenk an sich selbst, wo man auch vieles hinter sich lassen kann, ausdrücken kann und sich davon auch wieder befreien kann. Kunst kann ein Spaß sein und genauso eine Notwendigkeit. Die Maltechnik bist eigentlich Du selbst.